Erhöhung der Speicherfähigkeit von Böden

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Diskutiert wird auch, inwieweit sich durch eine Änderung landwirtschaftlicher Techniken die Aufnahme von Kohlenstoff in Böden verstärken lässt. Fachleute bezeichnen diese Methode als Soil Carbon Enhancement (Erhöhung des Boden-Kohlenstoffs). Die hierunter zusammengefassten Techniken werden meist zu den Natural Climate Solutions gezählt. In den vergangenen Jahren sind weltweit viele einzelne Forschungsprojekte zu diesem Thema durchgeführt worden. So wurde unter anderem gezeigt, dass der Boden durch verstärktes Einarbeiten von Ernteresten oder auch durch die Einsaat von Zwischenfrüchten deutlich mehr Kohlenstoff speichern kann. In anderen Studien wird untersucht, ob sich durch die Züchtung von tiefer wurzelnden Kulturen oder mehrjährigen Getreidesorten ein ähnlicher Effekt erreichen lässt. Auch Pflügen spielt eine Rolle. Verzichtet man auf tiefes Pflügen und passt die Aussaat daran an, verlangsamen sich die biologischen Abbauprozesse im Boden, sodass Kohlenstoff angereichert wird. Gemäß unterschiedlichen wissenschaftlichen Schätzungen könnten Böden weltweit durch angepasste landwirtschaftliche Techniken jährlich 0,7 bis elf Milliarden Tonnen Kohlendioxid speichern. Der Unsicherheitsbereich ist allerdings groß, da unklar ist, wie permanent die Speicherung ist und welche Rolle Einmaleffekte, zum Beispiel beim Umschalten von tiefem auf flacheres Pflügen, spielen.