C-E-THICS

Argumente zum „Climate Engineering“: Zu einer umfassenden Analyse einer laufenden Debatte

Projektbeschreibung

Während die CE-Debatte ursprünglich auf naturwissenschaftliche Aspekte und Fragen zur politischen Machbarkeit beschränkt war, ist die Zahl der genuin philosophischen und ethischen Beiträge in den letzten Jahren gestiegen. Besonders seit 2010 nimmt die Anzahl der philosophischen Beiträge zu. Doch auch jenseits der philosophischen Literatur sind ethische Fragen in der CE-Debatte allgegenwärtig und werden in natur- und sozialwissenschaftlichen Beiträgen angeschnitten. So kam auch die erste internationale Befragung zur öffentlichen Wahrnehmung von CE zu dem Ergebnis, dass für die große Mehrheit von 69% der Befragten ethische Bedenken die Debatte dominieren.  Dies zeigt, dass eine ethischen Beurteilung der CE-Optionen ohne Zweifel ein integraler Bestandteil der gesamten Debatte ist. Doch trotz der steigenden Zahl ethischer Beiträge gibt es keine umfassende und detaillierte ethische Analyse des CE-Diskurses, die

  • ausführliche Analysen der Argumente enthält
  • sich zu empirischen, wissenschaftlichen Erkenntnissen verhält, den Unterschied zwischen verschiedenen CE Methoden anerkennt und die Argumente fallspezifisch beurteilt, und
  • die moralische Debatte in den breiten, philosophischen Kontext systematisch einbettet.

Das Projekt „Diskutieren über CE“ versucht, diese Forschungslücke zu füllen.

 
  

K E R N F R A G E N

 

Das übergeordnete Ziel dieses Projekts ist es, eine umfassende, empirisch fundierte ethische Analyse der CE-Debatte zu erstellen. Vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Stands der Forschung setzen wir uns folgende Ziele:

 
 
  • weitere Ausarbeitung der vorhandenen Argumentations-Landkarte,
 
 
  • tieferes Verständnis der dialektischen Beziehung der Argumente untereinander,
 
 
  • genaue Analyse von sechs Schlüssel-Argumenten, die bis jetzt nur vorläufig untersucht wurden,
 
 
  • Einbettung von Argumenten in die entsprechenden Bereiche praktischer Philosophie.
 
     

Methoden

Ausschnitt aus der Argumentkarte

Die Debatte strukturieren. Wir wollen die zentralen Themen identifizieren und wichtige, möglicherweise unbeachtete normative oder empirische Annahmen  hervorheben, die wissenschaftlich und öffentlich diskutiert werden sollten. Zusätzlich wollen wir relevante Unsicherheiten und Verständnislücken aufzeigen.
Zwischen CE-Methoden unterscheiden. Wir ordnen die moralischen Argumente mit Hinblick auf die empirischen Annahmen den verschiedenen CE-Methoden zu. Dabei werden wir unser besonderes Augenmerk auf die drei Technologien des SPP-Fokus richten.
Argumente erläutern. Wir wollen das Verständnis für die Argumente vertiefen, indem wir einerseits implizite Annahmen und Präsuppositionen explizieren, und andererseits die dialektische Relation der Argumente untereinander darstellen. Das bedeutet auch, dass wir die spezifischen, zugrundeliegenden ethischen Konzepte und deren theoretischen Rahmen analysieren.
Prämissen evaluieren. Wir werden die deskriptiven Annahmen in den Argumenten, wann immer möglich, mit empirischen Studien belegen.
Einschätzung über die Dynamik der Debatte. Wir werden untersuchen, ob die Debatte zu einem (teilweisen) Konsens fortschreitet oder konvergiert.
Generelle Philosophische Einsichten sammeln. Wir wollen argumentationstheoretische und diskursethische Aspekte der Debatte reflektieren (z.B. Diskursregeln, Begründungslastverschiebungen),  um so zu generellen Einsichten zu gelangen, die auch für andere Debatten wertvoll sein können.
Die breitere soziale und politische Debatte verstehen. Wir bestimmen das Verhältnis zwischen ethischem Diskurs und politischen Debatten über CE und versuchen die Bedeutung genuin moralischer Argumentation für den öffentlichen Diskurs zu bestimmen. Das beinhaltet im Besonderen die Untersuchung von Framing-Effekten.